Beschreibung
Hier ist die Geschichte Künftigs, der noch ein Schüler ist. Betonung: noch. Er gerät in ein Schneebuch. Dabei handelt es sich um ein sogenanntes totales Buch, das aus nichts als aus Schnee besteht, woraus sonst? Im Permafrost dieses Buches findet er die Spuren von Weitfort und Flatterhaar, des großen Weltliebespaares. Dass es sich dabei um zwei männliche jugendliche Protagonisten handelt, ist logischerweise völlig normal, denn was sollte es sonst sein als normal. Er fängt ihrer Fährte zu folgen an und gerät bis an den Rand der GRÄSER, dieses unerklärlichen Landes ganz am Rande. Damit fängt eine große Reise an, eine richtiggehende Lebensreise, die logischerweise nicht mehr zum Ausgangspunkt zurückführt. Anders gesagt: Dies ist die Geschichte über Weitfort, über den Jungen mit dem seltensten Vornamen der Welt. Alle haben geglaubt, sein Nachname laute so. Geschrieben steht er in einem Schneebuch. Das Wichtigste über ihn: a) Weitfort biegt ein Geheimnis in sich hinein, damit es vor den anderen nicht sichtbar wird. "Wenn einer wie ich, den es ZU DEN ANDEREN JUNGEN zieht wie ein in die Sonne abstürzender Planet und der von ihrem Schoß träumt, wenn also einer wie ich mit seinem noch unentschlossenen Geheimnis durch Welt und Tage geht, so befindet sich dieser auf einer ständigen Gratwanderung." b) Er lebt in einem Land namens WIntermärchen, über das der Diktator Alois Zipflmooser herrscht. Da kommt einer, der das Schneebuch aufblättert und darin zu lesen anfängt, der Schüler Künftig eben. Traum und Wirklichkeit, Gegenwart und Vergangenheit verlieren von Stunde an ihre Gegensätzlichkeit. "Weitfort will einen Weg finden, der zur anderen Seite des Saales führt, aber es steht die ganze Welt dazwischen, die ihn von seinem Geliebten trennt, obwohl diese Welt ihm doch kleiner als die Liebe zu ihm vorkommt. Welt < Liebe. Das ist ein Rechnungsausgangswert." Außerdem: Das Buch wurde 1988 von einem Schüler (Schulabbrecher) verfasst, also im sogenannten "Bedenkjahr" 50 Jahre nach dem Anschluss Österreichs an Hitlers "Deutsches Reich". Das Werk hat eine lange Entstehungsgeschichte und wird vom Autor als eine Art von Lebensbegleitungswerk gesehen. So betrachtet sollte es als Zeugnis eines damals 16jährigen Schülers aus dessen Sicht über die damals gepflegte Vergessens- und Verdrängungskultur Beachtung finden. Dass auch der mit der Handlung verknüpfte Zahnwurzel-Selbstfindungsschmerzens-Prozess im Mittelpunkt steht, ist ja eigentlich auch logisch, logischerweise.