Dissertationen der LMU
Die Beobachtung der Kunst und die Kunst der Beobachtung
- Untersuchungen künstlerischer Darstellungen kranker Kinder
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Beschreibung
Erstmals wird systematisch die Darstellung kranker Kinder in der bildenden Kunst untersucht, bei denen nach heutigem medizinischem Kenntnisstand medizinische Diagnosen gestellt werden können. Dies betrifft sowohl angeborene Krankheiten (Ambras-Syndrom, Angelman-Syndrom, Epilepsie und Hydrozephalus, Herzfehler, Kleinwuchs, Prader-Willi-Syndrom, siamesische Zwillinge und Trisomie 21) als auch Infektionskrankheiten (Krupp, Diphtherie, Polio, Mumps, Pest, Pocken, Sepsis, Spanische Grippe, Syphilis, Tuberkulose und Typhus). Untersucht wurden Kunstwerke mit Kinderdarstellungen aus der Antike, dem Mittelalter, der Renaissance, dem Barock sowie dem 18., 19. und 20. Jahrhundert. Unter anderem wurden Werke von Dürer, Mantegna, Raffael, Rubens, Velázquez, Rembrandt, Tiepolo, Murillo, Goya, Gauguin, Picasso und Dix analysiert. Dabei kam die von Sir William Osler, einem Pionier der klinischen Medizin, entwickelte „Blickdiagnose“ zum Einsatz. Durch die Betrachtung der Kunstwerke unter medizinischen Gesichtspunkten werden neue Verbindungen zwischen der Geschichte der bildenden Kunst und der Medizingeschichte aufgezeigt, die für Kunsthistoriker und Mediziner gleichermaßen interessant sind.