Beschreibung
Emilie von Drachenfels' Debütroman entführt in eine schattenhafte Welt, in der die Grenzen zwischen Mensch und Maschine, Moral und Korruption, Fortschritt und Zerfall unaufhaltsam verschwimmen. Etherion, einst eine glanzvolle Metropole, liegt im Würgegriff einer namenlosen Seuche, die die letzten Reste einer verfallenden Gesellschaft ans Licht zerrt. Der plötzliche Zustrom von Flüchtlingen aus den Stahlbrachlanden entfacht in Etherion eine politische und soziale Krise, die die fragilen Fundamente der Stadt erzittern lässt. In diesen Flüchtlingen spiegelt sich die Zerrissenheit einer Gesellschaft wider, die zwischen Angst und Toleranz taumelt und dabei ihre moralische Integrität zu verlieren droht. Im Zentrum dieser Erzählung steht Elara, eine Figur, die mit ihrer eigenen moralischen Zerrüttung ringt. Ihre inneren Konflikte werfen unbequeme Fragen auf: Was bleibt von der Menschlichkeit in einer Welt, die sich immer tiefer in die Hände einer entmenschlichenden Technologie begibt? Wo verläuft die Grenze zwischen Fortschritt und Selbstaufgabe? Der Roman ist durchdrungen von einer düsteren Atmosphäre, die das Unbehagen einer Gesellschaft einfängt, die den Kontakt zu ihren eigenen Werten verloren hat. Ohne Trost oder einfache Lösungen konfrontiert die Autorin den Leser mit den Konsequenzen einer Welt, die in ihren eigenen Widersprüchen gefangen ist. In einer Zeit, in der Literatur oft danach strebt, zu unterhalten oder zu belehren, tritt dieses Werk mit fast beunruhigender Nüchternheit auf den Plan. Es fordert dazu auf, sich mit den Abgründen des menschlichen Geistes auseinanderzusetzen — ohne die Illusion eines Auswegs zu bieten.