Schreibblockaden erkennen und überwinden

Vielleicht hast du es selbst schon erlebt: Du sitzt am PC, möchtest an deinem Manuskript weiterschreiben, aber du schaffst es einfach nicht. Egal, wie sehr du dich bemühst, du findest nicht die richtigen Worte, dein Kopf ist leer. Gelingt es dir, ein paar Sätze zu schreiben, bist du mit dem Ergebnis unzufrieden. Am liebsten würdest du alles hinschmeißen.

Schreibblockaden können in unterschiedlichen Formen auftreten und passieren sogar erfahrenen Autor:innen. Doch keine Angst – für jede Form der Schreibhemmung gibt es auch eine Lösung.

Am Anfang steht die Ursachenforschung

Im ersten Schritt solltest du herausfinden, was dich beim Schreiben blockiert. Sind es „banale“ Gründe wie eine unbefriedigende Schreibumgebung? Zweifelst du an der Themenwahl? Oder bist du einfach vom Projekt „Buch schreiben“ überwältigt und fragst dich, ob du überhaupt das Zeug zum:r Autor:in hast? Wir stellen dir ein paar typische Szenarien vor und verraten dir, wie du wieder in den Schreibfluss kommst.

Du weißt nicht, wie du überhaupt mit dem Schreiben anfangen sollst.

Es gibt Autor:innen, die setzen sich einfach an den Schreibtisch und legen mit ihrer Geschichte los. Wenn du nicht dazu gehörst, kann dich allein der Gedanke, ein ganzes Buch zu schreiben, überfordern. Ein niedergeschriebener Zeitplan kann dir helfen, Struktur in deinen Schreiballtag zu bringen.

Mach einen groben Entwurf deiner Geschichte. Wie beginnt sie, wie endet sie und was sind die wichtigsten Meilensteine. Skizziere deine Protagonist:in und andere wichtige Charaktere. Erstelle eine Timeline deiner Geschichte.

Jetzt kannst du festlegen, bis wann du welche Teilstücke deiner Geschichte fertig haben möchtest. Mit diesem Zeitplan kannst du fixe „Schreibzeiten“ in deinen Tagesablauf einplanen. Versuche auch dann dranzubleiben, wenn du mal keine Lust hast. Prokrastinieren gilt nicht 😉

Du hast bereits begonnen, kommst aber bei einem Abschnitt nicht weiter.

Eigentlich bist du im perfekten Schreibfluss. Aber dann kommt ein Kapitel oder ein Abschnitt, bei dem du nicht weiterkommst. Jetzt hast du 2 Möglichkeiten: Schreib einfach nieder, was dir durch den Kopf geht, auch wenn es dir momentan nicht richtig erscheint. Du kannst den Text später jederzeit bearbeiten. Alternativ kannst du den Abschnitt stehen lassen und an einer anderen Stelle deines Buchs weiterarbeiten. Wenn du wieder im Schreibfluss drinnen bist, wird es dir auch leichter fallen dort weiterzumachen, wo es noch nicht funktioniert hat.

Du haderst mit dem Thema und dem Inhalt deiner Geschichte.

Wenn du beim Schreiben nur schleppend vorankommst, kann es auch am Thema liegen. Frag dich: Interessiert mich dieses Thema? Will ich überhaupt darüber schreiben?

Manchmal ist auch der Inhalt eine Herausforderung. Gerade wenn du über etwas sehr Persönliches schreibt, kann es dir schwerfallen, die richtigen Worte zu finden. Hier kann der Austausch mit einem Schreibcoach helfen, der sich auf autobiografisches Schreiben spezialisiert hat.

Auch fehlendes Hintergrundwissen kann dich beim Schreiben blockieren. Wenn du zu wenig über das Thema deines Buches weißt, fang an zu recherchieren. Wenn du tiefer im Thema drin bist, fällt es dir leichter, darüber zu schreiben. Aber Achtung! Wenn du dazu neigst, alles „zu Tode“ zu recherchieren und den Schreibbeginn verzögerst, solltest du auf die Bremse steigen. Sonst bleibt es bei der Recherche und deine Geschichte wird nie fertig.

Du bist unsicher, ob du das Zeug zum Autor hast.

Die Angst, dass dein Buch niemanden interessieren wird und du als Autor:in versagst, kann ebenfalls ein Grund für eine Schreibblockade sein. Selbstzweifel können eine negative Gedankenspirale in Gang setzen, die beim Schreiben hemmt. Mach dir bewusst: Ein perfektes Erstlingswerk gibt es nicht. Fehler passieren und zeigen dir, was du beim nächsten Mal besser machen kannst. Hilfreich ist auch ein Austausch mit anderen Autor:innen. Du merkst, dass du mit deinen Ängsten und Zweifeln nicht allein bist und ihr könnt euch gegenseitig motivieren.

Auch diese Tipps können bei Schreibblockaden helfen:

  • Lies (gute) Bücher oder Texte von anderen! Notiere dir Formulierungen, die dir besonders gut gefallen. Wenn du während des Schreibprozesses nicht weiterkommst, kannst du in deinen Aufzeichnungen nach Inspiration suchen.
  • Hol dir Motivation von außen! Such dir eine Schreibgruppe und schreib gemeinsam mit anderen. Es gibt unzählige Angebote – online oder auch vor Ort. Auch ein Schreibcoaching kann hilfreich sein. Mit einem:r Trainer:in kannst du genau an den Punkten ansetzen, die dich blockieren.
  • Schreib regelmäßig! Es ist wie bei jedem Handwerk. Umso mehr du übst, umso besser wirst du.
  • Schaffe eine angenehme Schreibumgebung! Das richtige Umfeld spielt beim Schreiben eine große Rolle. Ein aufgeräumter Schreibtisch, die richtige Beleuchtung und eine störungsfreie Umgebung können Wunder wirken.
  • Nimm den Druck raus! Viele (Neu)-Autor:innen haben den Anspruch, sofort eine perfekte Geschichte niederzuschreiben. In der Realität werden Texte unzählige Male umgeschrieben, ganze Abschnitte verworfen oder neu verfasst.
  • Gönne dir eine Auszeit! Du bist müde oder hast vielleicht 1000 andere Dinge im Kopf, die dich gerade beschäftigen? Mach am besten eine Pause vom Schreiben,  geh an die frische Luft oder beschäftige dich mit etwas, das dir Freude bereitet. Du wirst sehen – danach kommst du energiegeladen in den Schreibfluss zurück.

Übung gegen Schreibblockaden

Setz dich an den PC oder nimm dir ein Blatt Papier und einen Stift. Stell dir einen Timer auf 5 Minuten. Und dann schreibst du los. Ohne Unterbrechung, ohne den Text zu korrigieren oder zu löschen. Einfach schreiben, ohne groß nachzudenken. Es können Textfragmente, Ideen oder Gedanken sein, die dir gerade durch den Kopf gehen. Diese Übung kann dir helfen, wieder in den Schreibfluss zu kommen und deine Kreativität freizusetzen.

Wenn du jemand bist, der einen Impuls benötigt, um losschreiben zu können, hilft dir vielleicht folgende Übung. Nimm dir eine Sammlung von Bildern oder Fotos und wähle eines aus. Schreibe eine Geschichte, die sich auf das Bild bezieht. Es geht nicht darum, zu viel zu erklären oder das Bild zu beschreiben. Lass deiner Fantasie freien Lauf und schreibe einfach, was dir in den Sinn kommt. Dieselbe Übung kannst du auch mit einem Zitat machen, dass dich inspiriert hat.

In der kostenlosen Buchschmiede-Schreibzeit am 23. August 2024 von 18:00-21:00 Uhr kannst du in einer Gruppe von Gleichgesinnten gezielt an deinem Schreibprojekt arbeiten. Dabei begleiten dich Veronika und Sonja, zwei schreibbegeisterte Trainerinnen von Treffpunkt Schreiben. Gemeinsames Schreiben macht Spaß und ist vielleicht genau der Motivationsschub, den du brauchst, um aus deiner Schreibblockade zu kommen.

Herzlich willkommen in der Buchschmiede!

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