Newsletter für Autor:innen

Ein Autorenbeitrag von Roland Hebesberger.

In Zeiten von Social Media greifen wenige Leute auf Newsletter, Websites & Co. zurück. Doch gerade dort liegt viel Potenzial vergraben!


​​Warum sollte ich einen Newsletter als Autor:in haben?

Wenn man heutzutage an Newsletter denkt, fällt einem sofort „Spam-Mail“ ein. Die Menschen sind doch alle nur von den vielen Mails genervt und warum sollte ich mir als Autor:in die Arbeit antun und einen Newsletter anbieten? Dieser Frage gehe ich heute auf den Grund. Anfangs habe ich mir die gleiche Frage gestellt, doch viele Selfpublisher schwören auf den Newsletter. Deshalb habe ich mich informiert und ich muss nun sagen, dass sie recht hatten. Doch warum ist das so?

In Zeiten von Social Media greifen wenige Leute auf Newsletter, Website & Co. zurück. Doch gerade dort liegt viel Potenzial vergraben. Man baut sich Facebookseiten auf, pflegt den Instagram-Account, macht vielleicht sogar TikTok-Videos, … . Doch die Algorithmen zerstören oft die schönen Träume der Reichweite, denn wer kennt das nicht: Man hat viele Follower auf einer Plattform, man postet etwas, aber man erreicht gerade mal ein Viertel seines Publikums. Die Beiträge werden deiner Gefolgschaft nicht angezeigt oder erst Tage später. Und dann wird der Beitrag nur geliked, aber nicht gelesen! Genau deshalb ist der Newsletter so wichtig. Die Menschen abonnieren ihn nur, wenn sie wirkliches Interesse an dir haben. Und wenn sie das Mail von dir bekommen, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass sie es öffnen und auch lesen. Zurzeit hat mein Newsletter mehr Buchverkäufe zur Folge als eine gekaufte Werbung bei einer Plattform, auf der meine Neuerscheinung präsentiert wird.

Tipps für deinen Newsletter

Doch wie schafft man es, dass der Newsletter so interessant ist, dass die eigenen Follower und Leser:innen ihn auch abonnieren? Wie alles im Leben steckt viel Arbeit dahinter, man braucht auch Geduld und muss damit rechnen, dass man keine hohe Anzahl an Abonnent:innen hat. Doch die Vorhandenen sind deine „Fans“. Deshalb gibt es ein paar kleine Tricks, wie man einen Newsletter aufbauen kann, sodass man regelmäßig immer Abonnent:innen dazu bekommt – jedenfalls funktioniert das bei mir. Und diese kleinen Tricks verrate ich euch nun:

Regelmäßigkeit, aber nicht zu viel!

Viele meinen, dass eine “Dauerbeschießung” mit Newslettern den großen Erfolg bringt. Doch gerade hier ist weniger mehr. Es kommt immer darauf an, wie viel man zu berichten hat. Ich verschicke jeden Monat einen Newsletter und berichte, was in den letzten vier Wochen geschehen ist. Wenn es eine Neuerscheinung von mir gibt, dann folgt ein eigener Newsletter. Alles darüber hinaus würde mehr „nerven“ als informieren.

Eigener Newsletter-Content

Viele Newsletter bestehen aus einer Zusammenfassung der Social-Media-Beiträgen der letzten vier Wochen. Doch dafür könnten die Abonnent:innen auch einfach deine FB-/Insta-Seiten anschauen. Versuche eigenen Content für den Newsletter zu verwenden, welchen deine Leser:innen nur dort finden. Ich baue sehr viel Persönliches ein. Wie läuft der Buchverkauf, wo hatte ich eine Lesung, was habe ich privat gemacht, was sind meine aktuellen Projekte und was sind meine Zukunftspläne. Man sollte ein Bewusstsein schaffen, dass hinter dem Autor:innennamen auf dem Cover des Buches ein Mensch steckt, den die Leser:innen dann auch erforschen können. Ich stelle auch immer Fragen an meine Abonnent:innen, damit sie zum Antworten angeregt werden und eine Kommunikation entsteht. Dadurch bindet man die Menschen an sich.

Gewinnspiel

Es muss einen Grund geben, warum man sich anmeldet. Ich verlose jeden Monat eines meiner Bücher. Optional gibt es auch die Möglichkeit, etwas anderes zu verlosen. Es sollte einen Anreiz geben, wegen dem man sich anmeldet. Es gibt auch jene, die bei der Anmeldung zum Newsletter automatisch ein E-Book verschenken.

Andere Bücher vorstellen

Als Autor:in liest man selbst auch viel. Ein weiterer guter Tipp ist also, dass man selbst sein Buch des Monats präsentiert. Somit abonnieren auch Menschen deinen Newsletter, die dadurch hoffen, gute Empfehlungen zu bekommen. Denn sie mögen schließlich dein Buch und somit könnte ihnen auch gefallen, was du liest.

Kurz zusammengefasst: 

  • Regelmäßig, aber nicht zu oft versenden. 
  • Eigener Content, den es nur für den Newsletter gibt. 
  • Private Sachen einbauen, damit eine Verbindung entsteht. 
  • Andere Werke vorschlagen und ein Gewinnspiel. 

So schafft man es, dass man innerhalb weniger Monate eine dreistellige Anzahl an Abonnent:innen hat, die man jeden Monat heiß auf sein neues Buch macht und die dann sofort zuschlagen. Natürlich kann man auch eigene Buchaktionen nur über den Newsletter laufen lassen. Hier ist der Kreativität keine Grenzen gesetzt. Wichtig ist auch, den Newsletter zu verbreiten. Postet es auf Social Media, macht es auf eurer Homepage sichtbar und macht in euren Büchern darauf aufmerksam. Promotet es auch mit dem Gewinnspiel. Ihr werdet sehen, dass jeden Monat immer weitere Anmeldungen folgen. Manchmal ist das Altmodische viel effektiver, gerade wenn es dazu dient, dass nur diese Menschen informiert werden, die sich wirklich für deinen Content interessieren.

Einen Autor:innen-Newsletter erstellen

Doch wo macht man einen Newsletter? Entweder ihr verwaltet ihn selbst und macht einfach ein Anmeldeformular und verschickt ein Massenmail (aufpassen: Hier die Adressen ins Bcc setzen … ansonsten verbreitet ihr fremde Mailadressen, was nicht gut ist). Es gibt auch Anbieter, die für etwas Geld ein Tool dafür anbieten. Ich selbst bin bei Mailchimp. Dieses Tool ist kostenlos, jedoch nur auf Englisch verfügbar. Doch es gibt genug YouTube-Videos, die erklären, wie man einen Newsletter dort aufbaut. Und unsere Aufgabe ist auch nicht so schwierig, da braucht man nicht viel Vorwissen. Ich komme damit recht gut klar und bin allen Autor:innen dankbar, die mir diesen Tipp gegeben haben. Und falls ihr euch unsicher seid, wie ihr einen Newsletter gestalten sollt: Besucht die Homepage eurer Lieblingsautor:innen, abonniert deren Newsletter und schaut euch das mal an. Dann könnt ihr herausfiltern, was euch gefällt oder nicht gefällt und eure Struktur aufbauen. In diesem Sinne wünsche ich euch viel Spaß mit der Gestaltung eures eigenen Newsletters.


Über den Autor

Roland Hebesberger geboren 1986 in Tamsweg. Kindheitstraum: Drehbuchautor, Schriftsteller. Im Jahre 2000 begann er damit „Fanfictions“ von der Serie Stargate SG-1 zu schreiben. Es wurden 10 Staffeln mit je 22 Folgen daraus. 2004 entwickelte er seine selbst erfundene „virtuelle Serie“ namens Teen Agent mit 3 Staffeln je 22 Folgen. Beide Serien hatten ihre Heimat zuerst ein „VTV – Virtuelle Television“ und dann ab 2004 auch noch bei „DTV – Deutsche virtuelle Television“. Beide Serien räumten einige „Awards“ ab! Aus den ersten 10 Folgen von Teen Agent wurde eine Hörspielreihe gemacht, die noch immer auf YouTube abrufbar ist. Auch bei anderen sehr erfolgreichen „virtuellen Serien“ war er oft Gastautor für einige Episoden. Es folgten die ersten Versuche ein Buch zu schreiben, die aber noch scheiterten. Nach einer längeren Schaffenspause (2006-2019), wobei er immer dem Schreiben in anderer Tätigkeit treu blieb, entschied er sich Anfang 2019 einen neuen Versuch zu starten und veröffentlichte seither einige Bücher.

Titelbild:iStock, Christian Horz

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