Ein Autorinnenbeitrag von Lesley B. Strong.
Die Social-Reading-Plattform LovelyBooks als Instrument für das Buchmarketing.
LovelyBooks für das Buchmarketing
Ein Autorinnenbeitrag von Lesley B. Strong
Hinweis Buchschmiede: Unsere Gastautorin hat diesen Artikel im November 2020 geschrieben. Im Jänner 2024 hat sich bei LovelyBooks einiges geändert. Das betrifft vor allem die Leserunden mit Verlosung, die nur mehr unter bestimmten Umständen durchgeführt werden können. Daher haben wir manche Abschnitte in diesem Artikel aktualisiert. Weitere Informationen und eine Stellungnahme zum neuen Modell findest du unter „Leserunden“.
Bei LovelyBooks finden buchbegeisterte Menschen Gleichgesinnte, jede Menge Bücher und Raum für Leserunden. Das gemeinsame Interesse am Buch steht auf dieser „Social Reading“-Plattform im Mittelpunkt. Das ideale Umfeld für Autor:innen! Autorin Lesley B. Strong hat uns von ihren Erfahrungen erzählt.
Als ich gebeten wurde, einen Beitrag über meine Erfahrungen mit Leserunden bei LovelyBooks zu schreiben, habe ich sofort begeistert zugesagt. Für mich als Autorin bieten Leserunden eine spannende Möglichkeit, um mit der Leser:innenschaft direkt in Kontakt zu kommen. Mehr noch, mit der Zielgruppe meiner Bücher zu interagieren. Gewiss, dies ist auch über die sozialen Medien wie Facebook, Instagram usw. möglich, jedoch mit einem wesentlich größeren Streuverlust, denn nicht alle dort sind zwangsläufig an Literatur interessiert. Die User:innen der Plattform LovelyBooks jedoch verbindet das gemeinsame Interesse am Buch. Besser geht’s nicht, oder?
Wie werde ich Mitglied bei LovelyBooks?
Um LovelyBooks als Autor:in nutzen zu können, musst du dich zuerst registrieren und ein Profil erstellen. Damit du auch als Autor:in präsent bist und deine Bücher vorstellen kannst, schreibst du eine E-Mail an info@lovelybooks.de mit folgenden Informationen: Mitgliedsname auf LovelyBooks, E-Mail-Adresse, Autor:innenname bzw. den Namen des Pseudonyms, Titel und ISBN deines neuesten Titels (idealerweise ohne Bindestriche und/oder Leerzeichen).
Wie kommen/kamen meine Bücher zu LovelyBooks?
Ganz einfach: automatisch. Mit der Veröffentlichung über die Buchschmiede wurden die Daten inklusive Inhaltsangabe und Cover auch in die Datenbank von LovelyBooks überspielt. Meine Bücher warteten quasi bereits auf mich und meine Aktivitäten. Zu meiner Überraschung fand ich sogar erste Rezensionen vor – noch bevor ich eine Leserunde initiiert hatte. Wie war das möglich? Nun, einige Rezensent:innen veröffentlichen ihre Buchrezensionen stets gleichzeitig auf mehreren Plattformen. Meine Vorarbeit in Facebook trug also bereits Früchte auf LovelyBooks, ohne dass mir dies bewusst war.
An dieser Stelle, liebe Autor:innenkolleg:innen, lohnt es sich, die eigenen Bücher über die Suchfunktion in LovelyBooks zu recherchieren. Vielleicht gibt es eine erfreuliche Überraschung zu entdecken.
Hast du dein Buch schon auf www.lovelybooks.de gesucht?
Leserunden (aktualisiert im April 2024)
Bisher war es Autor:innen möglich, im Rahmen einer Leserunde Bücher zu verlosen, d.h. die letztendlich Teilnehmenden bekamen das Buch kostenlos zur Verfügung gestellt.
Seit Jänner 2024 können Leserunden mit Verlosung und Buchverlosungen nur mehr vom LovelyBooks-Team, Verlagen, Agenturen und Autor:innen, die Teil des Autor:innenprogramms sind, erstellt werden, wenn genügend sogenannte Credits vorhanden sind. Credits sind Guthaben, die vorab von den Verlagen oder Selfpublishing-Dienstleistern bei LovelyBooks gekauft werden müssen. Hat dein Verlag oder Dienstleister keine Credits, dann kannst du bei LovelyBooks keine Leserunden mit Verlosung machen.
Warum wir keine Credits von LovelyBooks kaufen?
Wir als Selfpublishing-Dienstleister haben uns entschieden, keine Credits bei LovelyBooks zu kaufen. Warum ist das so? Das kleinste Paket mit 10 Credits kostet 790 Euro. Sobald wir Credits erworben haben, kann jede:r Autor:in der Buchschmiede ohne unsere Zustimmung auf die Credits zugreifen und sie für Leserunden oder andere Aktionen bei LovelyBooks verwenden. Da wir tausende Bücher veröffentlicht haben und viele unsere Autor:innen ein Autor:innenprofil bei LovelyBooks haben, haben wir so keinerlei Kontrolle über die Nutzung der Credits. Daher kommt dieses Modell für uns nicht in Frage.
Was bedeutet das für dich als Autor:in?
Als Alternative können alle registrierten Mitglieder von LovelyBooks – also auch du als Autor:in – eine Leserunde ohne Verlosung erstellen. Bei dieser Leserunde können alle Leser:innen mitmachen, die das Buch entweder selbst gekauft haben oder auf einem anderen Weg erhalten haben. Zum Beispiel als Rezensionsexemplar über den Verlag oder Selfpublishing-Dienstleister. Mache deine Leser:innen auf anderen Marketing-Kanälen, wie zum Beispiel auf deinem Instagram-Profil, auf die erstellte Leserunde aufmerksam. Oder verlose die Bücher über deinen Newsletter und bitte um Rezensionen auf LovelyBooks.
Wie erstelle ich eine Leserunde ohne Verlosung?
Um eine Leserunde ohne Verlosung zu erstellen, gehst du auf die Detailseite deines Buches und scrollst bis zum Abschnitt „Gespräche aus der Community“. Hier klickst du auf „Neu“. Wähle den Punkt „Leserunde ohne Verlosung erstellen“ aus.
Wie erreiche ich meine Zielgruppe?
Im nächsten Schritt erstellst du eine Kurzbeschreibung mit 400 Zeichen Denke daran, dass du mit diesem Text vor allem deine Zielgruppe erreichen willst. Denn in LovelyBooks tummeln sich weit mehr als 50.000 Leser:innen, doch nicht jedes Buch passt für jede:n. Über die Kurzbeschreibung kannst du deinen Text so gestalten, dass er deine Zielgruppe neugierig macht.
Auch wenn ich die folgenden Leserunden vor dem Jänner 2024 erstellt habe und ich somit meine Bücher noch verlosen konnte, kannst du gerne die von mir erstellten Texte sowie die Unterhaltungen mit den Leser:innen nachlesen. Meine Leserunden habe ich für Bücher veranstaltet, die allesamt nicht zum bereits erwähnten Mainstream zu zählen sind. Gerade deshalb finde ich persönlich LovelyBooks spannend, weil ich hier auch Leser:innen erreiche, die in der Masse anderer Plattformen nur schwer zu finden sind und die sich für mein übergeordnetes Thema „Persönlichkeitsentwicklung“ interessieren. Hier also meine bisherigen Leserunden in chronologischer Reihenfolge:
- Leserunde zu EMBRACE – Fühle die Umarmung des Lebens (Kurzgeschichte und Gedichte)
- Leserunde zu DIS/CONNECTED – LIEBEN oder LEIDEN? Eine Lebensgeschichte #Borderline (Autobiografie)
- Leserunde zu JAN/A – Eine [nicht] ganz alltägliche Liebesgeschichte … ein autobiographischer Roman #Borderline
Hinweis Buchschmiede: Bis Ende 2023 mussten sich Leser:innen für die Verlosung der Bücher mit der Beantwortung einer Frage bewerben. Bei der Leserunde ohne Verlosung hast du als Autor:In nicht mehr die Möglichkeit, eine direkte Frage an deine Leser:innen zu stellen. Diesen Abschnitt haben wir daher aus dem Artikel gestrichen.
Wie bringe ich Struktur in die Leserunde?
Im nächsten Schritt hast die die Möglichkeit, deine Leserunde in Unterthemen zu organisieren. LovelyBooks empfiehlt hier eine Einteilung in mehrere Leseabschnitte (z. B. von Kapitel 1 bis Kapitel 4) oder konkrete Diskussionsthemen. Du kannst bei meinen bisherigen Lesungen sehen, wie ich das organisiert habe.
Vorgegeben ist einzig die Rubrik Treffpunkt. Alle weiteren Rubriken kannst du selbst gestalten entsprechend deinem Buch. Auch hierzu gibt es wertvolle Tipps in den FAQs von LovelyBooks. Für EMBRACE habe ich thematischen Rubriken wie „Kurzgeschichten“ und „Gedichte“ unabhängig von der Verteilung derselben im Buch gewählt. Für DIS/CONNECTED waren es die beiden großen Abschnitte „Problem“ und „Auflösung“. Und bei JAN/A wählte ich die jeweiligen Kapitel. Zusätzlich installiere ich stets Rubriken mit Feedback zu Buchtrailer und Leseproben sowie Lieblingszitate. Beides bringt immer wieder überraschende Rückmeldungen.
Damit das Anlegen einer Leserunde im System ruckzuck geht, stelle ich mir die entsprechenden Texte und Strukturen bereits im Vorfeld zusammen. Mit Copy+Paste lassen sich diese rasch übertragen. Zur leichteren Verwendung für die User:innen verlinke ich noch die Leseproben und Buchtrailer und fertig ist das Projekt Leserunde. Dann heißt es eigentlich schon Tee trinken und abwarten. Wobei – warten musste ich bis dato noch nie lange.
Jetzt kommst du zu der Begrüßung. Die Begrüßung wird als erster Beitrag in der Leserunde angezeigt. Hier kannst du ein persönliches Wort an die Leser:innen richten, dich und das Buch genauer vorstellen und beschreiben, wie du dir den Ablauf der Leserunde vorstellst. Auch Leseproben, Bilder oder Links zu Videos kannst du hier verwenden. Hier geht es bereits darum, die richtigen Filter zu installieren, um die passende Zielgruppe anzusprechen und auch zu schildern, was die Leser:innen im Buch erwarten wird.
Wie entsteht Interaktion?
Bislang habe ich eher weniger Interaktion zwischen den einzelnen Teilnehmenden einer Runde beobachten können. Doch ich antworte bzw. kommentiere jeden Beitrag. Dankenswerterweise informiert LovelyBooks mit einer täglichen Zusammenfassung der Aktivitäten einer Leserunde per Mail. Somit fällt es leicht, die Beiträge im Auge zu behalten. Wie bereits erwähnt, konnte ich schon einige Fans auf diese Weise gewinnen. Manche schrieben auch innerhalb von LovelyBooks persönliche Nachrichten an mich mit tiefergehenden Fragen zum Thema Borderline, die sie nicht öffentlich machen wollten. Es entstand eine Form von Interaktion, die ich als bereichernd und inspirierend empfinde, denn es sind sehr persönliche Rückmeldungen zu Entwicklungen, für die quasi meine Bücher als Zündfunke agierten. Was mich wiederum darin bestärkt, meinen Weg als Autorin, der damit begann, eine Botschaft der Hoffnung zu vermitteln, weiterzugehen.
Erzähle uns von deinen Erfahrungen auf LovelyBooks und der Buch-Community! Gerne kannst du auch dem Verlagsprofil von der Buchschmiede folgen und dich auf der Plattform mit den Buchschmiede-Autor:innen austauschen.
Manchmal läuft es anders …
Ein paar mahnende Worte möchte ich hier auch noch anbringen. So wunderbar ich Leserunden finde und so viel Positives sie für mich bislang gebracht haben, läuft es nicht immer optimal. Trotz aller Informationen im Vorfeld, Fragen und Einschätzungen, ist es mir auch passiert, Leser:innen in eine Runde einzuladen, die die Thematik offensichtlich nicht verstanden hatten und sich nicht zurückhielten, ihr Missfallen zum Ausdruck zu bringen. Das gehört dazu. Eine Leserunde bringt Feedback und Rezensionen, beides muss nicht zwangsläufig positiv sein.
Wobei konstruktive Kritik auch etwas Wertvolles ist und dazu beitragen kann, besser zu werden, sofern sie in einem klassischen Feedback-Sandwich aufbereitet und damit leichter annehmbar wird. Leider beherrschen diese simple Übung aus dem Kommunikationstraining weniger Menschen, als man meinen möchte – auch unter den Rezensent:innen. Daher meine Empfehlungen, jegliche Rückmeldungen stets als subjektive Meinung der jeweiligen Absender:innen zu betrachten und diese auf einer sachlichen Ebene zu belassen. Starte eine Leserunde nicht mit der Erwartung, ausschließlich Lob und Streicheleinheiten für das Autor:innen-Herz zu bekommen. Du riskierst, enttäuscht zu werden. Bleibe gelassen und freue dich über jede positive Rückmeldung. Lerne aus den anderen.
Bedenke, dass es eine zeitintensive Investition ist, ein Buch zu lesen und es keine allgemein verbindliche Form gibt, wie Rezensionen verfasst werden. Manche blicken aus der Meta-Position auf ein Werk und schildern umfangreich unterschiedliche Aspekte wie Erzählstil, Dramaturgie etc. Andere spiegeln in 3-4 Sätzen das zutiefst persönliche Leseerlebnis wieder.
Als Autor:in hast du eine Menge Zeit, Energie und Herzblut in dein Werk gepackt, es anschließend voller Stolz zum ersten Mal in Händen gehalten. Niemand wird dein Buch je so sehen, wie du es selbst tust. Manche werden eine gänzlich andere Meinung dazu haben, und das ist in Ordnung. Lass diesen Personen deren Meinung und halte weiterhin dein Buch-Baby stolz und dankbar in Händen. Du hast etwas geschaffen, das es ohne dich niemals gegeben hätte. Ich wünsche dir von ganzem Herzen, das du diese Rückmeldung des Öfteren während deiner künftigen Leserunden erhalten wirst.
Über die Autorin
Mein Name ist Lesley B. Strong. Ich bin Autorin, Bloggerin, Lebensphilosophin, unheilbare Romantikerin und Borderlinerin – anders gesagt: der wandelnde Widerspruch. Oder die Auflösung desselbigen – je nach Betrachtungsweise.
Jahrzehntelang der emotionalen Achterbahn eines Borderline-Syndroms ausgeliefert, stets auf einem schmalen Grad zwischen Überlastung auf der einen Seite und Selbstablehnung auf der anderen balancierend, durchlebte ich zahllose persönliche Krisen. Ein glücklicher Zufall im Jahr 2017 öffnete für mich eine Tür, die ich anfangs zaghaft durchschritt, um bald darauf zu erkennen, was ich nie für möglich gehalten hätte.
Mit Romantik aus der Krise?
Es mag wie ein Märchen klingen – und in gewisser Weise ist es das auch – aber durch die Arbeit an meiner ersten Kurzgeschichte, die letztendlich zur Roman-Trilogie JAN/A werden sollte, fand ich meinen Weg zurück zu Selbstliebe und Lebensfreude – trotz Borderline-Syndrom. Aus dem Schrei der Seele nach Schmerz wurde eine Suche nach tiefen Emotionen, nach Liebe, Geborgenheit und Anerkennung. Schließlich wurde ich in mir fündig.
Zurück in die Umarmung des Lebens – dieses Motto bildet das grundlegende Thema sowohl in meinen Geschichten als auch Blogs.
Solange ich zurückdenken kann, wollte ich Schriftstellerin werden, wollte über das Mysterium Leben schreiben, von dem ich anfangs kaum etwas wusste. Im Alter von ungefähr 20 entschied ich, zuerst ein wenig „zu leben“, bevor ich darüber erzählen wollte. Nach mittlerweile fünf Jahrzehnten auf vielfältigen Pfaden, nach so manchen Irr- und Umwegen, verarbeite ich in meinen Geschichten all das, was ich an Erfahrungen gesammelt habe, reflektiere zwischenmenschliche Beziehungsdynamiken ebenso wie die nach wie vor für mich faszinierende Fähigkeit des Menschen, sich selbst im Weg zu stehen. Meine Arbeit als Autorin und Bloggerin setzt fort, was ich als Trainerin und Coach für Persönlichkeitsentwicklung begonnen habe: Ein Blick hinter den Spiegel, unter die Oberfläche des Offensichtlich, auf die Botschaft zwischen den Zeilen.
Meine Bücher sind wie das Leben: Sie passen nicht nur in eine Schublade oder ein Genre. Ich schreibe Geschichten, um mich selbst zu verstehen – und in denen sich auch andere wiederfinden können, denn letztendlich sind wir Menschen nicht so verschieden, wie manche glauben möchten. Letztendlich streben wir alle nach Liebe, Geborgenheit und Anerkennung – zurück in die Umarmung des Lebens.
#FeelTheEmbraceOfLife
Titelbild: iStock, Olga Strelnikova